Ziel dieses Projektes bzw. des Unterrichtsfaches, das sich im Bereich Einzelhandel über das gesamte Schuljahr erstreckt, ist es, dass BerufsschülerInnen im Bereich Einzelhandel Programmierfähigkeiten erlernen, damit sie einerseits für die Berufswelt von morgen gewappnet sind, andererseits aber auch Einblicke in einem Bereich erhalten, mit dem sie täglich konfrontiert werden, der aber nicht explizit im Lehrplan des Ausbildungsberufes steht.
Die KMK hat 2016 sechs Kompetenzbereiche verbindlich für alle Schularten bestimmt. Dies gilt es als Lehrkraft innerhalb der Zeit an der Schule zu fördern. Gerade im Bereich der Beruflichen Schulen und dem engen Kontakt zur Wirtschaft ist dies essentiell, um den Mitarbeiter von morgen für die Berufswelt fit zu machen. Unter anderen wird dort der Bereich Problemlösen und Handeln genannt. Algorithmen erkennen und formulieren ist dort ein Unterpunkt, der leider in dem genannten Ausbildungsberuf zu kurz kommt. Durch die Programmierfähigkeiten, die in diesem Projekt gefördert werden sollen, wird ein erheblicher Beitrag dazu gegeben.
Aber auch unabhängig zu diesem Kompetenzbereich ist es gerade im Einzelhandel wichtig, dass die SchülerInnen wissen wie ein Computer funktioniert, wie ein Programm bzw. eine App geschrieben wird und wie auch Drohnen verwendet werden können. Zumal große Einzelhändler letzteres bereits auch probeweise schon verwenden. Im Hintergrund im Einzelhandel, aber auch im Kundenkontakt werden Technologien verwendet, die ein/e Schüler/-in zwar oberflächig kennt und eventuell auch verwendet, aber den informatorischen Hintergrund nicht erkennen kann. Wenn unser Auftrag als Berufliche Schule so verstanden wird, dass wir auch den Mitarbeiter von morgen und eventuell damit auch den Selbstständigen Einzelhändler von morgen auf dem Weg begleiten ist aber durchaus wesentlich, dass ein solcher versteht wie eine Webseite aufgebaut ist und wie ein Programm funktioniert. Es gibt andere Ausbildungsberufe, die darauf abzielen, dass diese Programme geschrieben werden und auch funktionieren. Aber um einen solchen Mitarbeiter im Erstgespräch das Lasten- und Pflichtenheft zu erläutern, sollte dieser auch ein Verständnis dafür haben. Und hierfür ist dieses Projekt.
Die SchülerInnen bekommen einen, zunächst spielerischen, Einblick wie Programme geschrieben werden. Sie verwenden Roboter, um den Einstieg leichter zu ermöglichen, da sie oftmals keine Affinität zu algorithmischen Denken haben. Weiter wird die Kompetenz gefördert Peripheriegeräte durch verschiedene Programmiersprachen zu instruieren. Sie werden Drohnenflüge gestalten und ihre eigenen Apps in Form eines Computerspiels programmieren.
Der Ablauf ist in den Unterricht im Fach Informationsverarbeitung in dieser Klasse integriert und wird durch die jeweilige Lehrkraft unterrichtet. Damit ist auch gewährleistet, dass jede/-r Schüler/-in an ihrem individuellen Kenntnisstand mitgenommen wird. Es gibt unterschiedliche Geräte und Programmiersprachen mit unterschiedlichen Niveaustufen., wodurch die Lehrkraft eine Bandbreite der Klasse vorstellen kann. Es geht hierbei aber nicht um die reine Programmierung, die eventuell den Auszubildenden nicht da abholt, wo sein Kenntnisstand ist. Es geht um eine flächendeckende Förderung in diesem Kompetenzbereich, indem auch Chancen und Risiken des Einzelhandels integriert werden.